auf den Seiten des fruchtwechsel e. V. –
Verein zur Förderung und Entwicklung alternativer Landbaumethoden.
Saatgutvielfalt erhalten – und darüber sprechen
Ein Projekt gefördert von der NUE aus Erträgen der Bingo-Lotterie
Das Wissen darüber, wie man Saatgut qualifiziert gewinnt und vermehrt, ist für unsere Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht bedeutsam: Es trägt dazu bei, eine möglichst hohe Sortenvielfalt zu erhalten, sorgt dafür, dass wir Arten anbauen, die innerhalb ihrer Heimatregion viele Anpassungen durchlaufen haben und dadurch besonders resilient sind, und macht unsere Lebensmittelproduktion unabhängiger von hybridem Saatgut, das sich nicht vermehren lässt und einigen wenigen großen Konzernen eine Art Saatgutmonopol sichert.
Das beim Verein fruchtwechsel e.V. angesiedelte Kollektiv saatje ist ein Zusammen-schluss von Gärtner:innen, Agraringenieur:innen und Engagierten, der sich die qualifizierte Vermehrung vielfältigen, einheimischen Saatguts ebenso zur Aufgabe
gemacht hat, wie die Sensibilisierung von Menschen für die Bedeutung dieser alten Kulturtechnik und die Vermittlung relevanten Wissens an möglichst viele Menschen.
Im Jahr 2024 haben wir 9 Tomatensorten, 2 Topinambur, 2 Lauch, 1 Gartenmelde, 3 Knoblauch, Kerbelrübe, Erdkastanie, Lauchhellerkraut, Zuckerwurzel und 18 Bohnensorten bei uns aufgenommen und mit der Aufvermehrung begonnen. Die Sorten stammen aus Hausgärten in Mecklenburg oder aus Sammlungen von Vermehrer*innen, die ihre Sorten nicht mehr selbst hüten können.
Zuckerwurzel in der Erde und auf dem Teller:
Wir suchen Menschen, die Lust haben, sich diesen geretteten Sorten zu widmen und sie bei sich im Garten zu hüten! Unsere Armenische Stangenbohne hat bereits in 13 Gärten ein Zuhause gefunden.
Meldet euch gern, wenn ihr Interesse an Sortenvielfalt und Freude am Essen habt!
post@saatje.de
Vortrag zur Neuen Gentechnik im Peter-Weiss-Haus in Rostock am Montag, den 21. Oktober 2024
Christoph Then ist Geschäftsführer der Nichtregierungsorganisation Testbiotech und Sprecher des internationalen Bündnisses No Patents on Seeds (Keine Patente auf Saatgut), www.no-patents-on-seeds.org.
Zum Weiterlesen: Beim Gen-ethischen Netzwerk findest du Berichte von Christoph Then rund um das Thema Gentechnik.
Der fruchtwechsel e.V. ist auf der Suche nach regionalen Sorten und Landsorten, die wir gemeinsam mit saatje Saatgutgärtnerei in den Erhaltungsanbau nehmen und so breiter zugänglich machen können. Gemüsesorten, die schon länger als 10 Jahre in hiesigen Gärten vermehrt wurden, haben sich wahrscheinlich an Klima und Bodenverhältnisse angepasst und werden so zur Landsorte.
Bring deine Landsorte zum saatje-Vermehrungsgarten in Wilsen. Wir wollen regionale Vielfalt erhalten und vermehren, um ernährungssouverän in die Zukunft zu schauen.
Schreibe an post@saatje.de um deine Landsorte zu teilen.
Gemeinsam Sorten erhalten im Vielfaltsgarten
Die gemeinschaftsgetragene, kollektive Saatgutgärtnerei „saatje“ in Wilsen ist zum 1. Juli unter unser Dach gezogen. Wir widmen uns dort der Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, lernen viel über die Kulturtechnik der Saatgutvermehrung und geben unser Wissen auf Seminaren und anderen Veranstaltungen weiter.
Es ist Sommer, wir sind im Garten. Wir melden uns zum Winter wieder mit frischem Saatgut.
Bis dahin kannst du unsere Arbeit auf folgenden Wegen unterstützen:
- Schick uns einen monatlichen Beitrag.
- Verbreite unsere Kampagne.
- Komm zum Helfen in die Gärtnerei (schick uns dafür eine Mail).
- Wenn du zwischen 16 und 27 Jahren alt bist, bewirb dich bei uns für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Vielleicht kennst du auch eine Person, für die das interessant sein könnte.
- Nimm an unseren Bildungsveranstaltungen teil.
- Zieh dein eigenes Saatgut und tausche dich mit uns darüber aus.
Wir freuen uns auf dich!